Simulation hilft Spanien, sich für Katastrophen zu rüsten

Simulation hilft Spanien, sich für Katastrophen zu rüsten

Die Situation ist beängstigend: eine Explosion in einem Petrochemiewerk hat Hunderte getötet, Tausende verletzt und einen enormen Krater im Erdboden zurückgelassen. Die Explosion hat zudem das lokale Hydrantensystem zerstört, so dass es keine Möglichkeit gibt, den Brand zu löschen. Dies war das simulierte Ereignis, mit dem die Katastropheneinheit der spanischen Armee Anfang des Jahres konfrontiert wurde.

Und obwohl es sich nur um eine Simulation handelte, sah der Ort der Katastrophe am 10. März 2015 mit fingierten Explosionen, Pyrotechnik und schwarzen Rauchwolken mehr als echt aus. An der Übung nahmen über 4 000 Personen teil, einschließlich der Notfalleinheit der Spanischen Armee (UME), militärischer Verbände aus Frankreich, den USA und Marokko sowie Technikern von Xylem.

Jedes Jahr führt die UME eine Katastrophenübung durch, um dafür zu sorgen, dass Spanien für Schlimmstfall-Szenarios gerüstet ist. Die diesjährige, fünftägige Übung in der Stadt Daimiel, die einen Industriebrand in einer Ölraffinerie, eine Ölpest und eine Evakuierung und Sanierung beinhaltete, war die bislang größte ihrer Art.

Photo: Xylem Techniker helfen bei der Katastrophensimulation.

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„In einem Notfall, wie wir ihn bei dieser Simulation durchgespielt haben, ist das Hydrantensystem wertlos. Daher ist es wichtig, über ein alternatives System zu verfügen, das anstelle der Hydranten eingesetzt werden kann“, erklärt Maximiliano Moliterni, Befehlshaber der UME, die bei der Organisation der Übung beteiligt war. „Ähnliche Vorfälle ereigneten sich tatsächlich 1984 in San Juanico, Mexiko, und erst kürzlich im letzten April in Brasilien. Man muss im Vorfeld die notwendigen Vorkehrungen treffen und ein System zur Hand haben, das schnell eingesetzt werden kann.“

Der Aufbau einer erfolgreichen Partnerschaft

UME begann seine Zusammenarbeit mit Xylem 2014, als das Unternehmen in Zusammenhang mit der Überschwemmung der AVE- Hochgeschwindigkeitstrasse in Girona beauftragt wurde. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen Durchführung dieses Projekts überlegte UME, ob Xylems Notpumpensysteme nicht auch in anderen Zusammenhängen zum Pumpen hoher Durchsätze über große Distanzen eingesetzt werden könnten.

Photo: UME setzte Xylems Flygt BIBO Pumpe bei der Überschwemmung in Girona, Spanien ein.

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Nach Studien der Standorte von großen Petrochemiewerken und Nuklearanlagen in Spanien bat UME Xylem, ein transportables System aus Rohren und Pumpen für den Notfalleinsatz zu entwickeln. Das System musste in der Lage sein, 1 000 m3Wasser pro Stunde über eine Strecke von 4 000 m mit einem Druckpunkt zwischen 3–14 Bar zu pumpen, je nachdem, welche Lkw zur Verfügung stehen.

„Wir begannen mit dieser Simulation im Oktober 2014“, berichtet Miguel Almodovar, Xylems Dewatering Manager in Spanien. „Als internationaler Hersteller und Lieferant von Pumpausrüstung und Dienstleistungen verfügt Xylem über die erforderliche Erfahrung, um Lösungen zu entwickeln, mit denen Notfälle wie Überschwemmungen oder Großbrände unter Kontrolle gebracht werden können, und die gleichzeitig den benötigten Wasserdruck und -durchsatz liefern, der für die Aufgabe erforderlich ist.“

Eine effiziente, effektive Lösung

Xylem schlug ein mobiles Wasserversorgungssystem vor, das aus Dieselpumpen besteht – drei Xylem Godwin Dri-Prime HL250 Pumpen und einer HL160 Pumpe, die über eine Reihe von hochstabilen, flexiblen Rohren verbunden werden, die problemlos überall hin transportiert werden können. Das System schließt 5 000 m Schläuche mit einem Durchmesser von 10 Zoll ein, die eine Wasserversorgung mit 1 000 m3 pro Stunde ermöglichen. Für die Simulation wurde das Wasser vom vier Kilometer entfernt verlaufenden Fluss Azuer abgepumpt.

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„Das System war sehr effizient und effektiv“, berichtet Carlos Novillo, Präsident der Spanischen Feuerwehren, die ebenfalls an der Simulation teilnahmen. „Wir waren von der Leistungsfähigkeit der Ausrüstung und des Systems beim Löschen von Großbränden sehr beeindruckt, die unabhängig von der Entfernung zur Wasserentnahmestelle und vom erforderlichen Durchsatz und Wasserdruck hervorragende Arbeit leisteten.“

Während der Übung waren drei Xylem Techniker als Berater für das Erste Bataillon der UME tätig und trugen die Schutzanzüge der Einheit.

„Was mir auffiel, waren die Risikobereitschaft und das Engagement der Xylem-Mitarbeiter“, berichtet Befehlshaber Maximiliano Moliterni. „Während der Übung blieb nur wenig Zeit für die Planung, daher wurden die Entscheidungen spontan getroffen. Die Xylem-Techniker waren während der Übung rund um die Uhr im Einsatz und fügten sich perfekt in das Battalion ein.“

Vorbereitung auf Schlimmstfall-Szenarios

Im Anschluss an die erfolgreiche Simulation wird Xylem auch in Zukunft mit UME und der Vereinigung der spanischen Feuerwehren bei der Entwicklung von Katastrophenlösungen zusammenarbeiten.

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„Wir gehen davon aus, dass wir auch weiterhin mit Xylem arbeiten, um die Art zu verbessern, mit der wir Katastropheneinsätze koordinieren“, erklärt Befehlshaber Maximiliano Moliterni. „Bei Überschwemmungen ist das Potential des neuen Systems enorm. Jede Godwin Dri-Prime HL250 Pumpe kann stündlich mehr als 1 000 m3 Wasser transportieren, was dem Dreifachen der aktuellen Kapazität der einzelnen Bataillone entspricht.“

Für Carlos Novillo von der Vereinigung der Feuerwehren ist zudem Xylems Erfahrung aus der Industrie bei der Planung von Notfallressourcen wichtig.

„Von der Simulation haben wir gelernt, dass wir nicht mit einer Standardlösung auskommen, wenn unsere Kapazitäten überschritten werden“, erklärt Carlos Novillo. „Wir werden bei der Prävention und dem Bekämpfen von Bränden immer besser, was den Schaden reduziert hat, den sie verursachen. Wenn es sich jedoch um ungewöhnliche Situationen oder Katastrophen handelt, sind mehr Wissen und Know-how erforderlich, um die Situation zu kontrollieren und wieder normale Verhältnisse herzustellen. Öffentlich-private Partnerschaften wie die mit Xylem sollten nicht unterschätzt werden, da sie im Katastrophenfall lebenswichtige Unterstützung bieten können.“

von Simon